Der deutsche Wiederbelebungsrat hat eine KIDS SAVE LIVES Kampagne ins Leben gerufen, um die Wiederbelebungsausbildung zu fördern. Seit dem Jahr 2014 gibt es u.a. deshalb einen Beschluss, das Wiederbelebungstraining deutschlandweit ab Klasse 7 in allen Schulen einzuführen. In der 395. Sitzung des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz wurde am 6. Juni 2014 in Düsseldorf die Einführung von Modulen zum Thema „Wiederbelebung“ im Umfang von zwei Unterrichtsstunden pro Jahr ab Jahrgangsstufe 7 befürwortet. Lehrkräfte sollen entsprechend geschult werden, um den Unterricht zu übernehmen. Der deutsche Wiederbelebungsrat hat bereits im Jahr 2013 ein Ausbildungskonzept für den Reanimationsunterricht in Schulen bundesweit konsentiert, das jetzt flächendeckend genutzt und umgesetzt werden kann. Durch die deutschlandweite "Kids Save Lives"-Initiative können wir helfen, die Überlebensrate der Menschen mit plötzlichem Herkreislauf-Stillstand um den Faktor 2-4 zu steigern. Wir können einfach jedes Jahr weltweit 300.000 zusätzlich retten, fast 1.000 jeden Tag, und nahezu ein Leben jede Minute. Der Umsetzungsstand in den Bundesländern ist derzeit aber noch sehr unterschiedlich und keineswegs flächendeckend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt seit dem Jahr 2015 die internationale Initiative „KIDS SAVE LIVES“.
Der aktuelle Stand der europäischen Länder in Sachen Reanimationsausbildung in Schulen ist auf dieser Karte zusammengefasst:
Verpflichtend ist der Unterricht somit nur in Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien und Portugal. In den übrigen europäischen Ländern ist der Reanimationsunterricht lediglich eine Empfehlung auf freiwilliger Basis.
Da der Wiederbelebungsunterricht hier in Bayern eben nur auf freiwilliger Basis verankert ist und es an Tutoren an den Schulen mangelt, haben wir den Verein "Kids Save Lives Chiemgau e.V." gegründet und sind beim Amtsgericht Traunstein unter der Vereinsregister-Nummer VerR 201968 geführt. Unsere Aufgabe ist die Förderung von Schul-, Volks- und Berufsbildung mit Schulung der Sozialverantwortung und der nach erfolgter Anleitung selbstständigen Ausführung von Wiederbelebungsmaßnahmen zur Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit plötzlichem Herztod hier im Chiemgau. Jede Schule kann mit uns Kontakt aufnehmen und den Wiederbelebungsunterricht nach den Richtlinien der Kultusministerkonferenz und des deutschen Wiederbelebungsrats in Ihrer Schule etablieren. Hierfür stellen wir kostenfrei ausgebildete Tutoren samt Wiederbelebungssimulatoren für die Zeit des Unterrichts. Alle Schüler bekommen nach Absolvierung der 2 Schulstunden und einer absolvierten "Hausaufgabe" ein Zertifikat und werden ganz nebenbei zum Lebensretter.
Gestartet wird in jeder Schule mit der 7. Klasse sowie der
jeweiligen Abschlussklasse. Zudem sollen die dortig tätigen Pädagogen in die Lage versetzt werden, die Klassen zwischen der 7. und der Abschlussklasse in Eigenregie weiter jährlich im
Reanimationsunterricht auszubilden. Hierfür werden von uns die Reanimationssimulatoren selbstverständlich ebenfalls kostenlos den Pädagogen zur Verfügung gestellt.
Die Mitglieder sind überwiegend Mitarbeiter des Klinikums Traunsteins und stellen sich gleichzeitig als Tutoren für den Wiederbelebungsunterricht in ihrer Freizeit zu Verfügung - ohne diese Verantwortung wäre das Projekt gar nicht realisierbar.